Nicht oft passiert es, das eine Brasilianische Extreme-Metal Band aus dem Underground herausbricht. Themen gibt es Ländlich genug, Bürgerkriege, Politische Themen etc. . Nicht zuletzt geht es bei den meisten genau um solche Themen, Themen welche seit den frühen 2000ern im Europäischen Raum eher in den Hintergrund rückten.

 

Nervosa ist eine dieser Bands, welche sich in den letzten paar Jahren ein Namen gemacht haben. Mit dem aktuellsten Album „Downfall of Mankind“ ist Nervosa über Nuclear Blast auch auf deutschen Festivals ein höher gerückter Name und mittlerweile sollten sie unter dem Großteil der Besucher einen Namen haben. 3 Alben sind bisher erschienen, das älteste davon erst 2014.

Gegründet wurde die Band 2010 von Sängerin und Bassistin Fernanda Lira, meiner Ansicht nach auch dem Herzstück von Nervosa. 

Das Frauen Three-Piece überzeugt jetzt nicht unbedingt mit Musikalischer Individualität, Nervosa war schon immer eher stumpf und direkt, inspiriert von alten Größen wie Sepultura und Sarcofago. Doch hat die Band etwas gehabt was viele aktuelle Bands nicht aufweisen: Ehrlichkeit. Und das kam nach meiner Erfahrung Live auch so rüber. Besonders Fernanda Lira hatte eine unglaublich starke Live Performance und Power und auch Schlagzeugerin Luana Dametto verkörperte einen wichtigen Teil in der Band.

 

Wieso das alles nun in Vergangenheitsform? Nun, wie sicher schon auf anderen Portalen zu lesen war, Nervosa sind mehr oder weniger „aufgelöst“.

 

Verblieben ist das original Mitglied Prika Amaral an der Gitarre. 

Lira schreibt zu dem Austritt auf Social Media das es eine persönliche Entscheidung war und Labels oder Bandmitglieder mit dieser Entscheidung nichts zu tun haben. So lässt sich auf Instagram nachlesen (fefemetal): „I thought I would be forever in this band that is my passion, but I decided that today my journey as a member of NERVOSA is over.“

 

Genauere Gründe gibt es leider noch nicht, und werden wahrscheinlich auch keine anderen mehr bekommen. Ob es letztenendes wirklich eine pur persönliche Entscheidung war, bei welcher Drummerin Luana Dametto mitgezogen hat bleibt demnach wohl nur reine Spekulation.

Komisch ist es schon, denn ein neues komplettes Line-Up steht bereits und wird bald in Kraft treten.

 

An den Vocals wird statt Lia nun Diva Satanica (Bloodhunter) in das Micro brüllen, am Schlagzeug springt Eleni Nota ein, welche unter anderem bei Mask of Prospero zu hören ist. Beim Bass hat man sich für die herausragende Mia Wallace entschieden, welche bereits mit Größen wie Abbath getourt, und bei „Hellhammer – Triumph of Death“ mitgewirkt hat. An sich liest sich das neue frische Line-Up gut, doch kann man hier überlegen ob es nicht nur ein weiternutzen eines aufstrebenden Namens ist. Denn was Nervosa ausmachte war nicht die Musik, sondern ein Energiebündel aus 3 Lady´s welche Wut, Missstände und Aggression vermittelt haben. Ein Trio einfach zu ersetzen ist hier definitiv nicht leicht, meiner persönlichen Ansicht nach sogar fast unmöglich. Ein ähnliches Schicksal ereignete sich Genre Kollegen Sepultura schon, welche nach dem „Roots“ Album aufgelöst wurden und nur durch eine neu Besetzung weiter bestanden haben.

 

Ob da nicht noch eine andere Kraft am zerren war bleibt – wie oben erwähnt – Spekulation. Wie es mit Nervosa nun wirklich weiter geht bleibt ab zu warten. Doch eine gute Nachricht gibt es doch noch: Fernanda Lira wird weiter machen, und zwar mit einem Neuen Projekt. Dazu schreibt sie: „My passion for the fans, for the music and for the road still lives intact within me and I will continue in metal with my new project (which also has nothing to do with this decision).“ Wie das genau aussehen wird, ob Schlagzeugerin Luana Dametto dabei sein wird und weiteres wissen wir noch nicht, hier ist ebenfalls geboten: abwarten. 

 

Wir dürfen gespannt sein was die Zukunft bringt und wann es was neues an fiesem Material geben wird.

 

Bis dahin ist es für Nicht-Kenner an der Zeit die insgesamt 3 Alben von Nervosa einmal durch zu hören, denn das Three-Piece hat drei Scheiben ordentlichen Metal für uns hinterlassen.

 

Author: Simon "Amarth Dagnir"

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