PURE FUCKING METAL FESTEVIL
2024
Zum nunmehr siebten Mal fand das Pure Fucking Metal FestEvil statt. Für mich das zweite mal das ich dabei sein konnte und, um es schon einmal vorweg zu nehmen, es hat mir eine menge Spaß gemacht.
Beim Metal FestEvil handelt es sich um ein zweitägiges Festival, also auch gut geeignet für diejenigen, welche ihre Urlaubstage für anderes verplanen möchten.
Im Dreieck Landshut, Straubing und Regensburg gelegen, findet sich der Waldgasthof Hart, welcher das Festivalgelände stellt. Egal aus welcher Richtung man kommt, findet sich eine Anbindung über die Autobahnen A92, A93 oder A3 und ist somit gut mit dem Auto zu erreichen.
Knapp 1 1/2 Stunden Fahrzeit aus Münchner Richtung haben ich und zwei Freunde gebraucht um dann gegen 13:00 Uhr am Gelände anzukommen. Dieses machte am Freitag um 12:00 Uhr auf und somit war es für mich schon etwas erstaunlich, wie viele bereits ihren PKW auf der linken Seite von der Zufahrt aus gesehen abgestellt hatten.
Vorne an gibt es, wie auf eigentlich jedem Festival üblich, erst einmal eine Fahrzeugkontrolle. Denn auch hier sind natürlich Glasflaschen und Co. nicht erlaubt. Dieses Jahr wurden aufgrund der hohen Brandgefahr Kohlegrills und so weiter nicht zugelassen. Gaskocher auf festem Untergrund blieben aber weiterhin erlaubt.
Wer im PKW schlafen will hält sich danach links und fährt auf eine Art Parkplatz. Schlaft ihr im Zelt und wollt euer Auto daneben haben, geht es nach der Auffahrt rechts, auf die Wiese. Hier gab es auch bis zum Schluss hin reichlich Platz, um sein Lager aufzustellen. Für diejenigen, die im Wohnmobil, oder Wagen schlafen gibt es weiter hinten Stellplätze. Dort befindet sich dann auch der Platz wo nur Zelte (also ohne PKW) aufgebaut werden können.
Nachdem zwei Zelte und ein Pavillon aufgestellt wurden, hieß es erst einmal richtig ankommen. Der Blick über die Wiese zeigte bereits zwei gute Veränderungen im Vergleich zum letzten Jahr. Es gab nun am Campground doppelt so viele Dixi und ein Container für Müll wurde organisiert. Ob es nun einfach am Jahr selbst lag, oder vielleicht ist es mir 2023 nur nicht aufgefallen. Es gab unglaublich viele Grashüpfer auf der Wiese. Wer also diese kleinen Tierchen nicht mögen sollte könnte ein Problem bekommen.
Ein paar Stunden nach Ankunft hatten wir Zeit, bis die erste Band des Pure Fucking Metal Festevil die Bühne betreten sollte. Ausreichend Zeit für eine Brotzeit, die Running Order noch einmal durchzugehen und den beiden Freunden, welche zum ersten mal beim Festevil waren kurz die Location zu erklären.
Denn vom Zeltplatz aus folgt man der geteerten Straße, an den Kühen vorbei, runter zum Waldgasthof Hart, wo sich die Mehrzweckhalle befindet, in der die Bühne aufgebaut ist. Die Wege sind stets kurz und verlaufen ist quasi unmöglich.
Um 17:00 Uhr hätte dann das Konzertprogramm losgehen sollen, allerdings kam es hier zu einer Änderung. Denn "Bleak Sanctuary" fingen bereits um 16:00 Uhr an. Damit aber niemand das verpassen konnte ist Diana (Mitorganisatorin) extra eine Runde um den Campground gelaufen, um allen bescheid zu geben, das sich die Zeiten geändert haben. Vorbildlich, denn ich persönlich kenne das durchaus auch anders.
Kurz vor der ersten Band ging es also für uns nun runter zur Halle. Noch war nicht allzu viel los. Manche noch gar nicht angekommen, andere beim vorglühen am Lager, oder im Außenbereich vom Waldgasthof Hart.
Was die Bands angeht, werde ich mich nun kurz halten. So viel sei vorweg bereits gesagt. Es gab keinen total Ausfall. Alle Bands hatten etwas für sich und stellten, trotz der meist Stilistischen Ähnlichkeiten, ein sehr abwechslungsreiches Programm dar.
Los ging es, wie bereits weiter oben erwähnt, mit den aus Passau stammenden Bleak Sanctuary. Mit einem sehr düsteren, melancholischen, aber auch sehr melodischen Sound eröffneten die durch Pop Info Niederbayern mit ihrem Programm "Slots 4 Locals" geförderte Band den ersten Festivaltag.
Mit Entoria folgte eine Band, welche in eine ähnliche Kerbe schlägt, dabei aber etwas härter rüberkommt. Das Sextett aus München setzt bei ihren Songs auf Atmosphäre, die unter anderem durch das Zusammenspiel von Gitarre und Keyboard erzeugt wird. Während einem die deutschsprachigen Texte via Growls und Screams entgegen scheppern.
Die Landshuter von Rushmoon sind klanglich da eine ganz andere Geschichte. Nicht definierbar, im allgemeinen, gibt es hier die verschiedensten Klänge um die Ohren. Mal ein klassisch rockiger Sound driftet schon der nächste Song in die Gefilde von Thrash- und Deathmetal ab.
Bevor Abyss (aus Dorfen) mit ihrem Set anfingen, kam zunächst eine Ansage an die Technik "Mehr Nebel, viel mehr Nebel". Nun gut, zum melodischen Black- / Death Metal passt das ja auch irgendwie. Stimmungsvoll war der Auftritt allemal.
Mit den aus München stammenden Pequod wurde es dann ein Stück schneller und aggressiver vom Sound her. Auch beim nunmehr sechsten Mal, wo ich die Band gesehen habe macht der Sound laune.
Wir kommen langsam zum Ende des ersten Festivaltages. Und das ganze mit zwei aus den Niederlanden stammenden Death Metal Bands. Zunächst heizen Graceless noch mal die Meute vor der Bühne ordentlich an, bevor es mit Haliphron (einer Band die sich 2021 erst zusammengefunden hat) dann zu einem ordentlichen geballer und damit Abschluss kommt.
Regen, war natürlich auch wieder so ein Thema. Kaum angekommen, fing es auch schon an und das es natürlich zum Abend hin auch noch mal eine richtig kräftige Dusche geben sollte war zu erwarten. Hier aber eben der Vorteil vom Pure Fucking Metal Festevil. Die Bühne steht in einer Halle und auch der obere Campground hatte keine größeren Probleme, da alles ein wenig in Hanglage sich befindet. Auf anderen Festivals sah das dieses Jahr schon anders aus.
Die Nacht war ruhig und so konnte es am nächsten Morgen, wenngleich es anfänglich etwas kühl war, mit der aufgehenden Sonne in Tag zwei vom Festival gehen. Zögerlich wachte der Campground nach und nach auf. Wer wollte konnte zum Gasthof und sich ein Frühstück genehmigen, auch Duschen war gegen einen kleinen Obolus möglich.
Die erste Band des zweiten Tages startete dann gegen 12:30 Uhr. Ich jedoch bewegte mich erst um 14:00 Uhr runter zur Bühne und habe so die letzten Minuten von Inhaled Screams noch mitbekommen. Direkt gefolgt von der "Ein-Mann-Death-Grind-Band" Macabre Demise, welcher schon am frühen Nachmittag für ordentlich Stimmung sorgte.
Danach erst einmal eine kleine Pause, zurück in der Halle war ich dann wieder bei Jesajah. Einer Österreichischen Blackened Deathmetal Band, welche seit 2020 ihren Sound auf die Bühne bringt.
Denkt man an Schweden, werden vielen wohl Deathmetal Klänge in den Kopf kommen. Anders sieht das aber bei Mezzrow aus, welche mit einem oldschooligen Thrash Metal Sound aufwarten. Ursprünglich 1988 gegründet, später aufgelöst und seit 2021 neu formiert stellen Mezzrow die wohl größte Abwechslung des heutigen Tages dar, zusammen mit den folgenden Undertow aus Heidenheim. Sehr groove lastig läuten sie den frühen Abend ein.
Aus gesundheitlichen Gründen (Meine Allergie hat voll zugeschlagen und die Temperaturen habe ich wohl auch nicht so gut verkraftet) war für mich an dieser Stelle der Abend zu ende.
Unerwarteter Weise hat sich zuvor aber noch der Simon auf dem Gelände blicken lassen und so kommen hier noch seine Eindrücke zum Festival, als auch die letzten Bands des Tages.
Als Fazit möchte ich persönlich noch erwähnt haben, das Pure Fucking Metal Festevil ist ein sehr lauschiges Festival, welches durch seine entspannte Atmosphäre und einer stets interessanten Mischung an vorwiegend Underground Bands der Genre Death- und Blackmetal besticht. Von Fans für Fans wird hier groß geschrieben. Das merkt man nicht zuletzt an den beiden Hauptverantwortlichen Harald und Diana. Ich kann das Metal Festevil nur wärmstens Empfehlen und freue mich schon auf das kommende Jahr.
Und nun folgt Simon´s Eindruck zum Festevil 2024.
Schnuppern beim Pure Fucking Festevil! (fucking!)
Meine Geschichte mit dem Pure fucking Festevil
(Direkt zum Festival in Absatz 3)
„Alle guten Dinge sind drei!“, so dachte ich als ich meine Karte für das Pure Fucking Festevil in der Hand hielt. Bereits 2022 nahm ich mir nach reichlicher Empfehlung das kleine Festival „von Fans für Fans“ vor. Aber wie es eben manchmal so ist macht das legen der Urlaubstage ein Strich durch die Rechnung. Dies sollte sich im folgenden Jahr 2023 wiederholen und somit kommen wir zur aktuellen und bereits siebten Ausgabe des familiären (fucking) Festevils.
Nun, als wäre die ganze Sache nun gänzlich verflucht schien die Gesundheit nun dazwischen zu keilen. Meine Begleitung (Partnerin Jenny und Manu – Kumpel seines Zeichens) als auch ich – denn alle guten Dinge sind drei – wurden Krank. Während es bei mir sich noch absolut in Grenzen hielt (ein wenig Schnupfen) zerlegte es die anderen beiden völlig. Somit war es das erst einmal. Da saß ich nun und jede Sekunde meines da sein´s verfluchte ich die (fucking) Situation. Die Vorfreude war doch so groß, endlich klappte der Urlaub und bitter nötig waren zwei Tage definitiv. War´s das nun bis nächstes Jahr? Tja. Nachdem der erste Tag vorüber war und ich am Samstag erfolgreich festgestellt habe das meine Wand in der Tat einen kräftigen Weißton besitzt packte es mich. Jenny hatte ich so gut versorgt wie es nur ging, mein Bruder würde ab und an nach ihr schauen, die zwei Karten wanderten so spontan an meinen Vater und seiner Frau und somit tuckerten wir noch spontan zum letzten Abend des Pure Fucking Festevil´s 2024.
Das (fucking) Festevil
Gegen 19:30 Uhr kommen wir am Samstag Abend an. Es war etwas bewölkt aber angenehm warm und es schien angenehm Ruhig während wir links von der Einfahrt aus unterhalb der Straße das Auto parkten. Das Festevil ist schön ländlich gelegen, genauer gesagt beim Waldgasthof am Hart. Zelten am Auto ist auf einer ausreichenden Wiese möglich, genau so ein Campground ohne Auto als auch ein Wohnmobil Platz. Alles ein wenig verteilt und versteckt und somit verläuft sich das kleine Festival angenehm. Die Konzerte selbst finden in der kleinen Halle neben dem Gasthof statt in welcher sich ebenfalls der Merch und Getränke wiederfinden. Das Essensangebot beim Gasthof konnte ich allerdings durch mein spätes ankommen und mangelnden Hungergefühls nicht weiter erforschen.
Das wichtigste bleibt jedoch die (fucking) Musik. Als ich ankomme stehen noch vier Bands auf dem Programm: Anderwelt, Godslave, Carnation und Deserted Fear.
Anderwelt war mir bislang unbekannt und somit sind alle Eindrücke mein erster und bislang noch einziger Eindruck. Ich war ein wenig überrascht, denn ich war an diesem Tag Musikalisch nicht ganz auf Post Metal eingestellt, welcher nicht zuletzt durch das Cello eine gewisse Melancholie mit einher bringt. Instrumentale Abschnitte gestalteten sich des öfteren ruhig oder lang aufbauend, aber letzten Endes immer in einen härteren und laut einsetzenden Rhythmus und Gesang endend. Einladend, Überraschend, aber eine angenehme Einleitung in meinen kurzen Abend.
Draußen regnete es. Es war ein warmer Sommerregen, nicht heftig, nicht lange andauernd. Die Gespräche, die Stimmung und das Gelächter störte das nicht, die
durchschnittliche Personengruppe wanderte lediglich ein paar Meter Richtung Überdachung. Mit Godslave stand nun (fucking) Thrash auf dem Programm. Ich halte mich in der Nähe des Einganges auf, ein großer Teil ging in die Halle. Zu sehr war ich bereits in Gespräche verwickelt. Einige traf ich noch an, welche natürlich begrüßt als auch über das doch plötzliche Erscheinen meinerseits unterrichtet werden. Im inneren schallten laut die schnellen Rhythmen von (fucking) Godslave nach draußen und ich wippte oft mit dem Kopf unbewusst im Takte mit. Ein Aspekt welche ich an kleinen Festivals sehr schätze, nicht immer in der ersten Reihe dabei sein zu müssen. Oft sind die Gespräche, das Drumherum wichtiger, dennoch bekomme ich alles von einer Band mit.
Hinein trieb es mich wieder zu Carnation. Die mittlerweile im Death Metal etablierten Belgier verfolgte ich zwecks ihren schwedisch angehauchten Sounds schon länger und deshalb freute ich mich insbesondere auf den Auftritt, nicht zuletzt da ich sie seit dem neuen Album „Cursed Mortality“ nicht live gesehen habe. Der Auftritt ist wie immer eine Granate. Die ganze Band, insbesondere Vocalist Simon Duson stehen auf der Bühne mit einer Präsenz welche ich bei vielen vergleichbaren Gruppen vermisse. Dies färbt natürlich auf das Publikum ab, einige nutzen den Platz und hüpfen herum, viele Nacken werden beansprucht. Für manch einen waren (fucking) Carnation das Highlight des Abends.
Nach dem Auftritt halte ich mich ausschließlich draußen vor der Halle auf. Ich trinke noch ein paar, verwickel mich in Gespräche, man lauscht von draußen den Klängen von Deserted Fear welche das (fucking) Festevil beenden dürfen.
FAZIT:
Das Pure Fucking Festevil ist ein kleines gemütliches Festival, ein wenig mitten im nirgendwo aber genau da wo es sein soll. Eine einladende Location, eine super Halle mit gutem Sound, eine geile Crew hust - „Kruuu“ meinte ich natürlich –, es ist grundlegend ein familiäres Treffen unter Metalern in jeder Altersklasse.
Angefangen als Geburtstagsparty hat Harald, Diana und ihre Kruuu ein etabliertes (fucking) Festival auf die Beine gestellt, welches aus dem Untergrund kleine als auch größere Namen eine kleine Bühne bietet und für Überraschungen sorgen.
Das Pure Fucking Metal Festevil - 2025
Für das kommende Jahr stehen auch schon Termin und die ersten Bands fest:
Stattfinden wird das ganze vom 11.07. - 12.07.2025 und die bisher bestätigten Bands (Stand: August 2024) sind:
Aran Angmar + Blackened Halo + Convictive + Disbelief + Home Reared Meat + Lacrimas Profundere + Morfection + Path of Destiny + Red To Grey + Slaughterday + Spearhead + The Tex Avery Syndrome
Für weitere Information zum Festival, bzw. Ticketkauf geht´s am besten auf die Homepage: https://metal-festevil.de
Autoren:
Daniel & Simon