Bavarian Battle Open Air 2022
(Festivalbericht)
Nach zwei Verschiebungen ist es endlich wieder soweit! Das Bavarian Battle durfte bei Kirchdorf wieder statt finden. Für mich ist es das erste mal und für 45€ Basisticket Preis darf sich das LineUp echt sehen lassen.
Aber erst einmal Arbeit, dann das Vergnügen. Die Woche davor ist – um es ganz unverblümt zu sagen – schei?!@!!. Autounfall, viel zu viele Termine und am Freitag, den ersten Tag des Festivals, wieder viel zu viel Arbeit.
Wenigstens führe ich meine voran begonnene eigene Festivaltradition weiter durch und komme mit meiner Partnerin – wer kann es erraten? - zu spät.
Da wir geplant haben im Auto zu schlafen, konnten wir uns den Zeitaufwand sparen und mussten nicht erst ein Zelt aufschlagen. Also kurz ausgestiegen und schon sind wir auf dem Weg auf das Gelände.
Atomwinter haben gerade angefangen, wenigstens etwas, denn das Wetter muss gerade bei unserer Ankunft umschlagen und Müde von der Arbeit bin ich auch. Die Mucke frischt dass für mich gerade richtig auf und nur wenige Minütchen später treffe ich schon die ersten bekannten Nasen.
Somit beginnt dass Festival für mich total Hals über Kopf und ich schalte von „alles doof“ zu „ist mir total schnauze“. Da machen die paar Tröpfchen auch schon nichts mehr aus.
Damit verweile ich auch nur kurze Momente auf dem Gelände, denn mit Daniel (der Boss des ganzen hier) und seiner kleinen Truppe geht es gleich schon wieder auf den Zeltplatz und wir machen uns das erste Bierchen auf, quatschen über Musik und zeigen uns verschiedene Interpreten herum und realisiert dabei wie wenig Ahnung man doch tatsächlich hat.
Für manche steht jetzt Lucifers Child auf dem Plan, mich und und meine Partnerin Jenny treibt aber erst einmal der Hunger. Also wieder auf das Innengelände Richtung „Bierzelt“, denn dahinter befindet sich der Futterstand. Dieses Jahr wohl nur einer, der wohl größte Kritikpunkt für viele auf dem Festival.
Aber nach Äußerung des Vereins auf der Facebook Seite direkt nach der Veranstaltung, soll das ganze nächstes mal schon wieder besser aussehen. Und nach zwei Jahren ohne Vernünftige Planungsmöglichkeit kann man darüber auch hinweg sehen.
Also Burger gekauft, Burger förmlich verschlungen und noch ein Bier geholt.
Und dabei fällt ein super Detail auf: Egal wann, egal wie voll es ist, ich kann meinen platt gesessenen Quadrathintern auf eine Bierbank pflanzen und bekomme alles mit. Jede Band kann ich von den Bänken außerhalb – und den meisten innerhalb des Zeltes mitverfolgen und super hören. Das ist cool!
Night Demon spielen direkt danach und bringen mit ein wenig klassischerem Heavy Metal ein wenig Abwechslung mit rein. Gefällt mir insgesamt gut, auch wenn ich mich ein wenig weiter am Rand aufhalte und mein Bier genüsslich vor mich hin konsumiere.
Und somit ging es relativ fix zum Headliner des ersten Tages Midnight. Bei Midnight zieht es mich trotz aller Müdigkeit und kognitiven Schlapp sein nach vorne und nach einer Anstrengenden Woche nutze ich das Pit-Gedrängel ein wenig um einfach ab zu schalten. Und wer Midnight schon einmal gesehen hat weiß das schlechte Laune etc. dort einfach nicht lange möglich ist. Somit genieße ich das Konzert in vollen Zügen.
Nachdem die Setlist für den ersten Tag durch ist mache ich allerdings keine Umwege zum Auto und lasse mich auf mein Schlafzeug fallen. Aftershow Party ist an diesem Freitag für mich einfach nichts mehr, aber ich bereue nicht eine Sekunde gekommen zu sein.
Tag zwei beginnt ein wenig entspannter. Das zuvor schon angekündigte Weißwurscht Frühstück ist eine Mega Idee, ich lass es allerdings komplett sausen und schlafe aus. Mein Frühstück findet für mich mit zwei Kaffee statt. Anstatt sich danach auf das Innengelände zu begeben sucht man das Gespräch mit den Nachbarn von Gegenüber, ein alter etwas umgeschraubter Audi war der Grund. Auch ganz nett.
Danach ging es wieder – wohin denn sonst – auf´s Infield. Allerdings nicht vor die Bühne sondern auf eine der Bierbänke vor dem großen Zelt. Das erste Bier des Tages wird gekauft und es dauert wieder nur wenige Minuten bis Daniel und Konsorten auch bei uns sind. Die Gespräche drehen sich wieder einmal um alles mögliche, Job, Kameras, Magazin, Metal, Partys welche sich weit weg von gut und böse befinden.. und immer nebenbei die Mucke von der Bühne im Ohr. Und bei dem schönen Wetter welches der zweite Tag liefert, ist das einfach geil. Wirklich. Geil.
Es ist einfach cool bei einem kleinen familiären Festival diese Möglichkeit geboten zu bekommen, die Livemusik dadurch dennoch nicht verpasst und wenn es einem beliebt nebenbei noch eine Currywurst zu mampfen.
Und wenn ich Lust bekomme vor die Bühne zu gehen, dann mach ich das, sind ja nur ein paar Meter. Danach bietet mir die Bank wieder Platz wenn man realisiert das man halt keine 17 mehr ist oder sich älter als das reelle Alter fühlt. Oder einfach weil noch ein Bier an der Bank ruft.
In dem Bericht zum Ragnarök 2022 habe ich kurz genau dieses Thema angesprochen und das Bavarian Battle hat dies einfach super umgesetzt. Natürlich soll das jetzt kein Festival definieren, es ist auch kein Drama wenn es fehlt. Nur wenn man es bieten will, dann richtig.
Also sitzen wir da, geben uns die Show und die Setlist nimmt ihren Lauf. Mortal Infinity und Stillbirth heizen den frühen warmen Nachmittag richtig gut ein und manchmal erwischt man sich mit dem Kopf ein wenig mit dem Rhythmus mit zunicken.
Keine schlechte Nummer, bis Doll Circus das ganze ein wenig brechen und mir die Ansagen auf der Bühne ein wenig zu sehr „Arch Enemy mäßig“ werden. Ganz warm werde ich mit der Gruppe also nicht und nutze die Zeit um mit meiner Freundin ein paar Runden durch den Merch zu gehen.
Dabei ist die Zeit schnell vergessen (Patches wollen gut überlegt sein) bis ich beim durch schauen aufgeweckt aufschaue und realisiere dass Profanity, welche als unkonventioneller Shopping-Soundtrack dienten, am Ende des Sets noch ein Suffocation Cover liefern.
Bis Naglfar passiert dann erst einmal nicht viel. Während des vorletzten Acts halte ich mich noch einmal weiter vorne auf und beobachte still das Schauspiel während Daniel und Jenny noch einmal über Kameras gegen Ende des Sets anfangen zu Diskutieren.
Das Ergebnis ist eine Feuertaufe im Graben zum Headliner Unleashed. Beim Auftritt zeigt sich das so langsam die Luft bei manchen raus ist. Ich weis nicht was wirklich am Auftritt der ausschlaggebende Faktor war, vielleicht die Pausen zwischen den Liedern, vielleicht der generelle Pegel, man weis es nicht. Die Musik allerdings war perfekt, der Sound einfach super und das Spiel einfach geil. Ein neuer Punkt auf der Liste zum abhaken. Ausgeklungen wird das Festival mit einem Abschlussbier auf dem Zeltplatz. Es wird über World of Warcraft geredet, was dieses Jahr noch ansteht und Dinge an welche ich mich nicht erinnere.
Fazit:
Nächstes Jahr wieder. Für das Geld so ein LineUp, gepaart mit einer echt guten Organisation und vielen, vielen bekannten Nasen welche sich auch im Personal wieder finden – ist wie gesagt eine Vereinsaktion – wäre es schade dieses kleine aber feine Festival sausen zu lassen.
Wer sich übrigens beim Bavarian Battle Open Air zum Beispiel beteiligen möchte, der kann auf der Facebook Seite „BB Events e. V. „ informieren und mit einem Link den Verein beitreten, oder sich einfach als Freiwilliger z.B. zum Aufbauen melden.
Simon (Amarth Dagnir)